Archiv der Kategorie: Anfängertipps

Selbst aufgebrüht: Die Würfelbox

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Da es im Forum unseres Spieltreffs ganz gut ankam, habe ich ein kleines Turtorial für eine Würfelbox zusammen gestellt. Ich hatte mir eine gebaut, weil ich nicht immer auf dem Spielfeld würfeln oder die Würfel vom Boden aufsammeln wollte. Komplett selbermachen war mir aber auch zu aufwendig, deshalb folgt mein „IKEA Hack“.

Was man benötigt ist einen kleinen RIBBA Rahmen für 2,49 €. Dazu MDF und Moosgummi oder Filz. Holzleim und schwarze Farbe hat ja eigentlich jeder zu Hause.

Als Erstes werden die kleinen Bleche, die das Bild im Rahmen halten mit einer Zange rausgezupft. Und die Verbindungsbleche in die Ecken schwarz gemalt. Überschüssige Farbe läßt sich mit dem Finger abwischen.

Als nächstes den Rahmen umdrehen, auf das MDF legen und den auszuschneidenen Bereich einzeichnen. Für den kleinen Rahmen sind die Maße des MDFs und des Moosgummis 13,5×18,5 cm. Das MDF habe ich schnell mit meiner Kreissäge ausgeschnitten, man kann es aber eben auch mit dem Cutter schneiden.

Nachdem man die MDF-Platte angepasst hat, kommt innen auf die Kante, wo normalerweise das Glas gegen liegt Holzleim drauf und dann wird die Platte rein gedrückt.

Wenn der Holzleim angezogen ist, kann man mit einem Tropfen Sekundenkleber selbstklebende Stopper drunter kleben, damit der Rahmen nachher nicht rutscht. So etwas bekommt man recht günstig in den verscheidenen Euro Shops.

Damit das MDF nachher nicht durchscheint, falls man sich bei dem Moosgummi etwas verschnitten hat, pinsel ich einmal reih um ein wenig Schwarz in die Ecke. Danach wird flächig Holzleim aufgetragen und das Moosgummi eingedrückt. Wenn der Leim noch feucht ist, läßt es sich noch etwas hin und her schieben, bis es richtig passt.

FERTIG!

Caledonian Highlander Army – eine Bemalanleitung, Teil I

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Die Caledonian Highlander Army gehört für mich persönlich nicht zur ersten Wahl, wenn es um Infinity Fraktionen oder Sektorlisten geht, aber ich konnte vor kurzem auf der Bitbox günstig die Box erwerben und möchte in einer kleinen Artikelreihe präsentieren, wie sie bei mir Farbe annehmen werden.

Als erstes Benutze ich ein schmales Cutter-Messer und Schlüsselfeilen, um Grate und Gußreste zu entfernen. Danach werden die Miniaturen mit Sekundenkleber zusammen geklebt. Wo größere, abstehende Teile sind, benutze ich zusätzlich entweder einen kleinen Knubbel Greenstuff oder ich Stifte die Teile. Beim Stiften werden Löcher in die beiden Teile gebohrt. Ein Draht dient dann dazu, die beiden Teile zu stabilisieren, damit sie auch in heißen Gefechten nicht wieder auseinander brechen.

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Da ich für Ariadna Basen mit Waldboden nehme, verwende ich hier die originalen Schlitzbasen. Ich klebe die Figur einfach auf das Base. Sollte der Steg unter der Mini zu schmal sein, biege ich in mit einer Zange vorsichtig s-förmig, bis die Mini nicht mehr auf der Base rumwackelt.
Wenn die Mini fest auf dem Base steht, klebe ich eine passende, runde Magnetfolie drunter, damit ich sie anschließend in meinem Metallwerkzeugkoffer transportieren kann.

Nun bringe ich einige Tropfen Holzleim auf die Base und klebe damit ein paar Bröckchen Katzenstreu fest. Wenn der Kleber angetrocknet, aber noch flüßig ist, wird mehr Leim mit einem alten Pinsel auf der Base verteilt. Um überschüssigen Leim zu entfernen fahre ich mit dem Finger über die Basekante und dann wandert die Miniatur in das Sandbad.
Als Sand benutze ich Vogelsand mit Muschelkalk, von dem ich eine Dose mit gesiebtem Sand für Wüstenbases und eine mit gröberem Vogelsand mit „Fruchtfleisch“, also den Kalkstückchen, drin hab.

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Ob man einen rauhen oder eher matschigen Untergrund hat hängt zum Einen natürlich davon ab, wieviel Leim man aufträgt, zum Anderen aber auch, wie lange man die Minatur im Sand stehen lässt. Der Holzleim beginnt sich langsam zwischen den Sandkörnchen zu verteilen. Dippt man die Mini nur kurz in Sand, wird wenig Sand gebunden, der Holzleim verteilt sich zwischen den Körnern und bildet eine glattere Oberfläche.
Läßt man die Mini länger im Sand stehen, verteilt sich der Leim zwischen den Partikeln und kann auch noch darüberliegenden Sand „festhalten“. Die Oberfläche wird rauher, weil mehr Sand gebunden wird.

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Da ich leuchtendere Farben für Infinity bevorzuge benutze ich weißes Grundierspray. Wenn man die Acrylfarben zum Malen verdünnt, scheint die darunterliegende Farbschicht immer durch, was beim Malen ja durchaus gewollt ist. So werden die Miniaturen beim Grundieren mit Schwarz dunkler und erdiger, wenn man mit Weis grundiert eben heller und brillianter.
Es gibt mittlerweile natürlich auch andere Farben zum Grundieren, die durchaus eine Zeitersparnis bringen, da die Miniatur dann schon die Grundfarbe hat. Man ist aber auch etwas festgelegter. Eine Grundierung in dunkelgelb ist hervoragend für Fahrzeuge im 2. Weltkrieg geeignet, aber vielleicht nicht so unbedingt für eine Elfenarmee. Wenn man also eine weite Bandbreite an Genres oder Spielsystemen abdeckt, ist man gut mit Grundierung in Schwarz, Weis oder Grau bedient.

cah04Verwendetes Material und Werkzeug

Das war das Ende von Teil eins. Die Miniaturen sind jetzt bereit die Grundfarbe zu empfangen.

Baby´s First Brush – Kapitel 1, Die Basis-Ausrüstung

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Sei es, dass du in einem Laden die Miniaturen gesehen oder dich bei Bekannten mit dem Tabletop-Virus angesteckt hast. Die erste Frage, die sich meist ergibt, ist: „Wie anfangen?“ In dieser Serie werden ich dir die Basics näher bringen, um dir den Einstig in das Hobby zu erleichtern.

Was wirst du also mindestens benötigen, um die ersten Schritte tun zu können?

Miniatur vorbereiten
Wenn du den Blister mit den silbrig glänzenden Schönheiten ausgepackt hast, benötigst du ein wenig Werkzeug, um die Miniaturen für die Bemalung vorzubereiten. Du musst jetzt allerdings kein schweres Gerät auffahren, ein paar Kleinigkeiten reichen für den Anfang:

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1 Seitenschneider
Ob du nun damit die Plastikmini aus dem Gussrahmen oder den Steg bei Zinnminis abknippst, der Seitenschneider ist dabei dein Freund und sollte in deiner kleinen Werkzeugkiste nicht fehlen.

2 Bastelskalpell/Bastelmesser
Um Gussgrate abzuschaben oder Gussreste abzuschneiden, nimmst du am besten ein Messer mit einer kurzen, scharfen Klinge, entweder aus dem Baumarkt oder dem Bastelladen.

3 Sekundenkleber
Ob die Mini nun aus Kunststoff, Resin oder Zinn ist, Sekundenkleber klebt alles! Deshalb lohnt es sich eigentlich nicht, speziellen Kunststoffkleber zu kaufen, denn gerade wenn es dem Miniaturenhersteller gefällt, die Materialzusammensetzung zu ändern kann es sein, dass dieser auf einmal nicht mehr klebt. Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, mir den Billigkleber zu kaufen, denn wenn der Kleber einmal Luft gezogen hat, lässt die Klebekraft stark nach. Bei den 3-Gramm-Tuben sind die Portionen klein, dass bedeutet, dass du unter Umständen nicht so viel weg wirfst und immer mit frischem Kleber arbeitest, weil du die Tuben zügiger verbrauchen wirst.

Miniatur bemalen
Wenn du die Mini dann gesäubert, also von allen Graten befreit und zusammengeklebt hast, wirst du sie natürlich bemalen wollen! Schließlich willst du ja keiner von denen sein, die nur mit den sogenannten ‚Silberfischen‘ spielen. Als erstes kommt also die Grundierung, dann die Farben, zum Schluss der Firnis. Generell benutze ich alles auf Acryl-Basis.

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4 Grundierspray
Grundierspray dient dazu, die Miniatur mit einer einheitlichen Färbung zu versehen und der Farbe eine haftende Oberfläche zu bieten. Grundierspray gibt es mittlerweile, um Bemalschritte zu sparen, in einer breiten Palette an Farben. Klassischerweise grundiert man in schwarz oder weiß und das sind auch die Farben, aus denen du zu Beginn wählen solltest.
Weißes Grundspray sorgt dafür, dass die Farben kräftiger und leuchtender zur Geltung kommen. Schwarzes Spray dämpft die Farben und so sparst du dir ein bisschen Arbeit mit Schattierungen, da die Mini insgesamt düsterer wird.
Da ich hauptsächlich vom Anime-Stil inspirierte SciFi-Miniaturen bemale, habe ich mich für weißes Spray entschieden und grundiere damit aus Bequemlichkeit alles. Wenn du eher Fantasyminiaturen anmalst, bietet sich für dich für den Anfang erstmal eher das schwarze Spray an.

5 Wasserglas
Das ‚Glas‘ sollte einen festen Stand und die nötige Schwere gegen unbeabsichtigtes Umstoßen haben. Es sollte also unten schön breit sein. Ich benutze eine Eisteedose, die ich mir zurecht schneide und drei Fingerdick mit Wasser füllen. Da du für ein Wasserglas noch am wenigsten ausgeben musst, nimm direkt zwei; eins für metallische Farben und eins für normale. Wenn du den Pinsel auswäschst, hast du immer Farbpigmente im Wasser rumschwimmen und wenn du dieses Wasser dazu benutzt, um Farben zu verdünnen, mischst du eventuell die glänzenden Metalpigmente unter.

6 Taschentuch
Um überschüssige Farbe vom Pinsel zu wischen, gerade für das Trockenbürsten oder wenn du mit verdünnten Farben malst.

7 Pinsel
Mit Rothaarmarder-Pinseln der Größen 0 und 1 erschlägst du 90% aller Maljobs. Dazu holst du dir noch einen Borstenpinsel zum Trockbürsten und wirst erstmal wunschlos glücklich sein.
Da du nur mit der Spitze des Pinsels malst, solltest du auf diese auch penibelst achtgeben, damit du dir die Freude am Malen nicht versaust; dippe den Pinsel nicht komplett in die Farbe, wasche den Pinsel immer ordentlich aus und lasse ihn nicht auf der Spitze im Wasserglas stehen.

8 Palette
Da man nie aus dem Töpfchen selbst malt, um die Farbe gegen Verunreinigung oder Austrocknung zu schützen, benötigst du eine Palette. Hier gibt es zwei grundlegende Möglichkeiten; die eine ist ein Unterlage, auf der du nach Belieben Farben aus dem Töpfchen zum Malen aufbereiten oder mischen kannst. Hier reicht eine Kachel, oder eine Plastikpalette, die man schon für kleines Geld bekommt.
Die andere Möglichkeit ist eine Nasspalette. Hierzu benötigst du eine luftdicht schließende Vorratsdose, feuchtes Papiertuch und Butterbrotpapier. Der Vorteil ist, dass Farben länger, auch über Tage, flüssig und damit nutzbar bleiben. du kannst also die zusammengemischte oder überschüssige Farbe noch am nächsten Tag in deiner Bemalsession nutzen.

9 Farben
Acrylfarben haben folgende Vorteile: Sie trocknen schnell, sind äußerst geruchsarm und sie lassen sich mit Wasser verdünnen, bzw. auswaschen. Aus eigener Erfahrung rate ich dir: Vermeide für deine Miniaturen die Hobbyfarben, welche du in diversen Bastelshops und manchmal auch Discountern bekommst. Es werden nicht ohne Grund spezielle Farben für die Miniaturen angeboten, weil hier die Pigmentdichte und Deckkraft extra für diese Aufgabe abgestimmt wurde. Es kann sein, dass die Bastelfarben beim Verdünnen klumpen, bzw. krümmeln oder nicht decken.
Theoretisch kannst du jede Farbe aus den drei Grundfarben mischen. Da es aber durchaus praktisch ist, immer den gleichen Farbton direkt zur Verfügung zu haben, wirst du vermutlich im Laufe der Zeit auch eine eigene Farbpalette zusammenkaufen.
Ich persönlich ziehe die sogenannten Dripperbottles den Farbtöpfchen vor. Die Dosierung ist einfacher und die Farben neigen nicht so zum Austrocknen.
Ich habe dir eine Liste von Farben mit den Bezeichnungen des Herstellers Vallejo zusammengestellt. Diese wird dir für erste Malexperimente sicher reichen und auf die wirst du gut aufbauen können.

Coal Black(Schwarz)
Skull White(Weiß)
Sunblast Yellow(Gelb)
Bloody Red(Rot)
Magic Blue(Blau)
Scurf Green(Grün)
Beasty Brown(Braun)
Dwarf Skin(Hautfarben)
Gunmetal Metal(Silber Metalik)

Für weitere Farben hängt es stark davon ab, was du bemalen möchtest, für Fantasy empfiehlt sich zum Beispiel noch Bonewhite(Knochenfarben) und Cobra Leather(helles Leder) und ein weiterer, erdiger Braunton, für futuristische Krieger gibt es meist ein vorgegebenes, buntes Farbschema, welches aus Varianten der Grundfarben besteht.
Später wirst du auch andere Farben als Schwarz oder Weiß zum Abdunkeln oder Aufhellen benutzen, bzw. von häufig genutzen Farben einen helleren und einen dunkleren Farbton kaufen, zum Beispiel zu Magic Blue noch ein Electric Blue(Hellblau) und ein Imperial Blue(Dunkelblau).

10 Matt Firnis
Um deine Kunstwerke wirklich gegen Stöße und Abrieb zu schützen, benötigst du Glanzklarlack, der die Miniatur mit einer schützenden Schicht überzieht und anschließend Mattspray, um die Miniatur wieder optisch ansprechender zu mattieren.
Ich persönlich benutze nur einen Matt Firnis aus dem Künstlerbedarf. Dieser gilbt nicht nach und der unterschiedliche Glanz der verschiedenen Farben und Tuschen wird ausgeglichen. Das reicht mir. Des Weiteren bin ich mittlerweile bei dem teureren Künstlerfirnis gelandet, weil dieser gerade die Metallikeffekte nicht einfach nur platt und glanzlos macht, so wird zum Beispiel aus ‚Stahl‘ nicht einfach nur ein matschiges Grau. Der einzige Nachteil, den ich bemerkt habe ist, dass dieser spezielle Schmincke Matt Firnis mit manchen Kunststoffen nicht gut funktioniert und diese dann anfangen zu glänzen und klebrig ‚auszudünsten‘.
Was du mit Matt Firnis merken wirst ist, dass dadurch Farbübergänge ein wenig ausgelichen werden. Das heißt, sehr feine Übergänge wirst du nicht mehr wahrnehmen. Andererseits werden kleine Fehler ausgebügelt, doch dazu in einem späteren Artikel mehr.

Dies ist die Basisausstattung und sollte dir erstmal reichen. Wenn dir das Hobby Spaß macht und du dabei bleiben möchtest, wirst du sicher Möglichkeiten finden, weiteres Geld zu investieren. Keine Angst, auch dabei werde ich dir zukünftig ein paar Tipps geben.

Falls du nicht weißt, wo du das ein oder andere her bekommst und Anlaufstellen benötigst:
http://miniaturicum.de/ ist ein prima Onlineshop, der alles rund um das Tabletop-Hobby anbietet
http://www.hobbymade.de/ oder http://www.idee-shop.de hier gibt es einges für den ambitionierten Bastler
Mit diesen Adressen und einem Besuch im Baumarkt solltest du alles Erwähnte zusammen bekommen.